Reichspostzentralamt
Das 1928 gegründete Reichspostzentralamt gilt als der Geburtsort des Fernsehens. Die in der Ringsstrasse genutzten Gebäude stammen – neben einem eigenen Neubau von 1928 – vom Garde-Train-Bataillon der preußischen Armee.
Geschichte des Geländes des Reichspostzentralamtes
Das Gelände des Reichspostzentralamtes in der Ringbahnstrasse wurde zunächst militärisch genutzt. So befanden sich hier Gebäude des Garde-Train-Bataillons, einem Gardekorps der preußischen Armee. Erhalten geblieben sind zwei Fourage-Magazine des Garde-Train-Bataillons.
Das erste Lagergebäude wurde als Körnermagazin genutzt und wurde 1888 – 1891 nach den Entwürfen von Böhm und Bachem errichtet. Die innere Eisenskelettkonstruktion ist durch Backsteinfassaden mit vier Ecktürmen verkleidet. In den Ecktürmen wurden die Getreidehebeanlagen, Getreidewaagen und Reinigungsmaschinen installiert.
Das zweite Lagergebäude war ein Haferspeicher, der 1894 – 1895 nach den Plänen von Weisenberg und Perlia erbaut wurde. Der Haferspeicher besitzt zwei unterschiedlich gestaltete Ecktürme, die Sanitärräume und Treppenhäuser beherbergen.
Seit 1922 wurde der Haferspeicher durch die Reichspost als Lager und Werkstatt für das 1920 gegründete Telegraphentechnische Reichsamt genutzt.
In den Jahren 1925 – 1928 wurde das Gebiet durch die Errichtung eines weiteren Gebäudes nach den Plänen von Karl Pfuhl erweitert. Der über 170 Meter lange, fünfgeschossige Stahlskelettbau ist mit blauroten Klinkern verkleidet. Das zurückgesetzte Obergeschoss mit reich mit Ornamenten versehen.
Über dem Mitteleingang thront der Reichsadler, der von Josef Thorak gestaltet wurde.
Zum ehemaligen Haferspeicher des Garde-Train-Bataillons führt eine Verbindungsbrücke, die über den umbauten Hof führt.
Nach der Gründung des Reichspostzentralamtes im Jahre 1928 wurden die Gebäude mit Laboren und Versuchsabteilung für Telekommunikation versehen. Hier fanden die Versuche für die erste Fernsehanlage statt, die auf der Funkausstellung von 1936 gezeigt wurde. Das Reichspostzentralamt gilt als der Geburtsort des Fernsehens.
Reichspostzentralamt (Fourage-Magazin des Garde-Train-Bataillons)
Ringbahnstrasse 126 – 134 / Schöneberger Strasse 11 – 15
12103 Berlin – Tempelhof